2014 Nizza und Umgebung




Überblick





Tag 1: Anreise und Nizza
Strassburg ... am Tag vor dem Abflug Bootstour auf der Ill und abends im Kammerzell "choucroute au poisson" ... und Gefallen daran gefunden ...

hektischer Start ... im Hotel bemerkt, dass Wanderschuhe zuhause ... noch 3h bis Abflug ... Outdoor Laden in der Nähe, erst in 1h offen ... angespanntes Warten vor der Tür ... dann geht alles sehr schnell ... Verkäufer ist etwas verdutzt aber in 10 Minuten mit neuen Wanderschuhen aus dem Laden ... (siehe "Schnellschuhkauf" im Kaufhof Düsseldorf)

Nizza Flughafen - Terminal 2

bekomme erst ein Ticket nachdem mich resolute, etwas ältere Busfahrerin darauf aufmerksam gemacht hat, dass man zuerst "bonjour" sagt - "faux pas" - muss mich erst an das "parlieren" gewöhnen ... sage höflich "bonjour" und bekomme Ticket ... leider gibt Bus an der nächsten Haltestelle den Geist auf und alle müssen laufen ...

5 km an der Strandpromenade entlang laufen lohnt sich ... jung und alt sonnt sich auf dem Kieselstrand (Erinnerung an Urlaub vor 36 Jahren und das unangenehme Gefühl wie der Storch im Salat auf den Steinen rumzulaufen) ... einige mutige baden sogar ... die Promenade gesäumt von schönen Hotels im Jugendstil

... Palmen ... schöne Hotels ...

Palais Mediterranee 1/2

Palais Mediterranee 2/2

Hotel Negresco

mein Hotel Felix - mitten im Gewühl / liegt ziemlich zentral, einfach aber liebenswert mit allerlei Krimskrams ausgestattet und bietet schönen Ausblick auf das Leben in der Strasse (und auf die Teller der Besucher des Restaurants direkt unter meinem Balkon) ...


origineller Spiegelrahmen - do it yourself ...



Promenade du Paillon




Cours Saleya

Langer Spaziergang ueber den Blumenmarkt und die Altstadt - hoch zum Schlosspark mit tollem Ausblick auf die Stadt und den Hafen ...


Blick vom Schlosspark

Hafeneinfahrt


Wasserfall im Schlosspark

Selfie vom Schlosspark auf alten Hafen

jüdischer Friedhof

Abstieg in die Altstadt

das Arbeitsamt hat auch schon bessere Zeiten gesehen


Abendessen bei Wayne's einer urigen Rock-Kneipe .. alle sprechen Englisch .. ein älterer freakiger Herr (>80)., in einem Outfit wie der Sänger der Scorpions müht sich mit einem riesigen Hamburger ab ... die Zähne sind auch nicht mehr das was sie waren ...
Abstecher zum Bahnhof - wie in Marseille scheint die Umgebung arabisch geprägt zu sein ... Absacker in der Havana Bar ... der erste Pastis und ab schlafen...


Erste Nacht schlecht geschlafen - das Neonlicht vor dem Fenster nervt, da ich den Fensterladen nicht ganz geschlossen bekomme (in 2. Nacht habe ich den Trick raus wie das geht ...)





Tag 2: Nizza - Ezè
Busfahrt nach Ezè und Spaziergang zurück ... ich möchte die Sonne im Rücken haben und breche deshalb schon um 8 auf um mit dem Bus nach Eze zu fahren .. wir warten und warten und s'kommt nix ... Pünktlichkeit muss ja hier auch nicht sein ... das Leben fängt morgens eine Stunde und irgendwie immer eine 1/4 h spaeter an - und geht trotzdem seinen Weg - ich vergesse nicht bonjour zum Busfahrer zu sagen und bekomme mein Ticket ... die Fahrt verspricht schon eine tolle Aussicht für den Rückweg zu Fuss

Eze ist wieder so ein Dorf wie man es in Deutschland nicht findet ... hoch ueber dem Meer, die Architektur im Mittelalter stehen geblieben ... ich bin zum Glueck frueh dort und man kann sich noch einigermassen frei bewegen ...

Restaurant mit einzigartigem Ausblick - in dem ich nicht gegessen habe ... aber bei den Preisen (Junior-Suite 1050€/Nacht) ... Menü ab 110€ ..




der 300 Jahre alte Maulbeerbaum spendet Schatten


der versteckte Eingang zum Dorf ... die ersten Touristengruppen sind schon da ... ein Amerikaner kommt mir entgegen und muss wegen der "vielen" Treppenstufen Pause machen ... originell: alle Mitglieder einer Truppe haben einen Aufkleber auf der Brust, den sie auf dem Mülleimer am Dorfende entsorgen


u Fuß entlang der "mittleren" Corniche / Küstenstraße Richtung Nizza

einsamer Geselle vor strahlend blauem Himmel

An der Straße werden schon Erdbeeren verkauft ... ob die von hier sind?

Eingangstür von verlassener Villa

zurück zu Fuss entlang der "Corniche" (der hörnchen-mässig gekrümmten Strasse - irgendwie habe ich einen Film mit einer Verfolgungsjagd, Grace Kelly etc inklusive )... grandioser Ausblick zwischen Bergen und Meer ... dem Lärm der Autos kann die Musik aus dem Kopfhörer entgegenwirken ... und dem Geruch der vielen Notdurften entlang der toilettenfreien Strasse wirkt der Duft der heimischen Pflanzen entgegen die ich mit 18 auf der gleichen Strecke zum ersten mal wahrgenommen habe und nicht vergessen werde ... die Radfahrer , die mir hechelnd entgegen kommen wissen nicht was ihnen entgeht ...

Warum man nicht den Rest Felsen über der Straße noch weggesprengt hat bleibt ein Rätsel ...schöner ist es auf jeden Fall

Fort du Mont Alban
Mal wieder ein schöner Blick ... Nizza ist schon zum Greifen nah

... entschleunigt gehe ich mein Ding bis zum Hafen von Nizza ... dort ein Oktopuss-Salat und ...

weiter ins MaMaMUseum .. zeigenössische Kunst vom Feinsten trotz freiem Eintritt ... was aus meiner Sicht von betuchten Kulturgönnern zeugt





Was bei m ir hängen bleibt: Porträt einer Frau - Abbild einer zu Werbezwecken entstellten Weiblichkeit ... auf die wesentlichen Zuege komprimiert - Neonherz auf der Backe - Supermarkt-tauglich

Il y a trop d'art - es gibt zu viele Kunst

Ich habe nichts zu sagen ...

Bild von Christo



Samurai Overdrive - Robert Longo


Shark - Robert Longo

Nikki St. Phalle

Nanas von Nikki St. Phalle




Vive la France

Ave Caesar

der Sprung ins Leere (Yves Klein)

Yves Klein - tolle blaue Farbe

Yves Klein - Performance

kuckuck

Hochzeitskleid aus Plastikflaschen


Handlauf in Blau

... mit LEDs

geschweißte Treppenstufen
.
..das Museum hat im 4. Stockwerk einen"Garten Eden" ... zur Erinnerung, dass gerade irgend was kaputt geht ...


interessante Architektur mit Rundumblick über die Stadt


Loch Ness von Nikki St Phalle

Zum Abschluss des kulturellen Teils des Tages noch ein Abstecher zur russischen Basilika ... ich habe ein altes Photo meines Vaters von der Basilika auf dem roten Platz in Moskau in Erinnerung das mich schon immer faszinierte ... russische Kathedralen sind irgendwie interessanter als christliche ... vielleicht weil sie bunter sind irgend... zumindest von aussen.. innen war es düster und weihrauchgetränkt aber trotzdem ein Highlight ..




Amerikaner am Nachbartisch ...






Tag 3: St. Paul de Vence - Vence - Le pont sur Loup

mit dem Bus nach St. Paul de Vence ... ich bin der erste an der Fondation Maeght, einem Kulturtempel inmitten einer schönen Parkanlage ... Architektur vom Katalanen J. Luis Sert - eine Mischung aus Bauhaus und Mittelmeer-Stil ...




Jean Miro - Mutter mit Kind

Fernand Leger - Ausflug aufs Land
Kandinski ... irgendwas mit Kreisen ...



Sheena is a Punk Rocker ...
Wohnzimmer vom Architekten Sert entworfen (Long Island NY)

vom anderen Ende aus
Wohnzimmer von Jean Miro auf Mallorca (auch von Sert entworfen)

Bodenfliesen in der Fondation Maeght

interessante Raumgestaltung ... mit "Gucklöchern" um Licht reinzubringen

Handlauf





der Garten




Springbrunnen mit interessanter Mechanik


Figuren von Alberto Giacometti

... die Architektur und einige Skulpturen gefallen mir am meisten (obwohl ich lieber Bilder anschaue - die hier ausgestellten sind mir aber meist zu abgehoben) ... so gehe ich schon

auf dem Weg nach St. Paul - Skulptur "was für ein erfolgreicher Tag"



... wieder mal eines der schönsten Dörfer Frankreichs (die Werbung könnte man sich auch sparen) ... als Dorf der Künstler angepriesen hält es das auch ... in den engen Gassen gibt es wirklich gute Galerien und seltsamerweise wenig Kitsch ...



Das Interessanteste ist der Friedhof ... wie mir schon oefter in Frankreich aufgefallen ist, sind die Graeber oft sehr persoenlich dekoriert



beim Verlassen des Friedhofs entdecke ich noch das Grab von Marc Chagall - unscheinbar - belegt mit Steinen (ich glaube er war Jude)

do you live in your pictures now? lebst du jetzt in deinen Bilder (weiter)?


St Paul de Vence




origineller Briefkasten



am Eingang von Vence im Schaufenster des Immobilienmaklers - 4.500 Euro pro Quadratmeter...

Zu schnell nach Zeitplan ... beschliesse die nächste Etappe zu laufen anstatt zu fahren .... hätte ich nicht gemacht wenn ich gewusst haette wie viele Meter es auf und ab gehen wuerde ... total verschwitzt angekommen in Vence und müde vom Rucksack tragen ... noch mal eine mittelalterliche Stadt mit jeder Menge Stadttoren und einer sehr alten romanischen Kathedrale ...


nur nichts wegwerfen


... weiter mit dem Bus zur heutigen Endstation ... Abendessen auf der terasse mit grandiosem Blick auf die Felswand entlang derer ich morgen wandern will ... im Saal des Hotels findet eine Geburtstagfeier statt ... man tanzt Schieber zum Akkordeon ... man hat mir ein entlegenes Zimmer gegeben ... alle sind ausgesprochen nett ... bonne nuit mit Pink / The one that got away





Tag 4: Gorges du Loup

liebenswerte Auberge in der ich übernachtet habe

grandioser Blick auf die Felswand entlang derer ich wandern will


die Tour ist anstrengend aber lohnenswert ... zuerst entlang dem Fluss ...






Cascade de Courmes


die Wand entlang derer die Wasserleitung führt war sehr hoch und steil ...

Wasserleitung führt durch zahllose Tunnel - man muss sich zwischen dem Rohr und dem Felsen in gebückter Stellung durchzwängen

Tunnel sind tw. ueber 100m lang und stockdunkel ... TaschenlampenApp ... bei einem der letzten Tunnel knoecheltiefes Wasser











nach 5h Plackerei dann aber angekommen und glücklich ... ueber die grandiosen Ausblicke und die NaturPur ... Fazit : kein Weg fuer Leute mit Claustrophobie und Angst vor unbefestigten Wegen am Rand von Wildwasser ... aber ideal fuer ein kleines Abenteuer abseits von der (über-)regulierten Welt in der wir uns bewegen ...

am Abend sitze ich müde aber zufrieden an einem der vielen Plätze in Grasse und esse mich satt ... P.S. Grasse hat zwar noch immer seinen Reiz, scheint aber etwas herunter gekommen zu sein ... die Altstadt mit dem Gewirr aus engen Gassen und Plätzen ist abends menschenleer ... arabisch dominiert der place des herbes ... ich werde ins Bett gehen und weiter die "Pest" von Camus lesen ... obwohl der Kampf mit dem Absurden fuer mich aktuell ziemlich weit weg ist , mich aber bald wieder einholen wird ...
song going back south ... kings of leon ..





Tag 5: Grasse / Cannes
Hauptstadt des Parfüms:Grasse - es nieselt ... Museum in Grasse und mit dem Bus nach Cannes / Spaziergang entlang Promenade und mit Bus nach Juan les Pins


Ein-/Ausgang Parfüm-Museum


Parfuems ... es gab 3 Stufen der Entwicklung ... Antike : Kommunikation mit Goettern / Mittelalter: Unterstuetzung Rituale und Heilung / Neuzeit: Verfuehrung ... Rom : nach der Eroberung Germaniens ist blond Modefarbe und frau bleicht sich die Haare .. Kalbskot und getrocknete Schnecken als Makeup ...Mittelalter: zur Heilung von Organ -Krankheiten werden diejenigen Heilkraeuter ausgewaehlt , die dem kranken Organ in Farbe und Aussehen am aehnlichsten waren (warum immer so komplex wie heute




das Museum ist wirklich ein Highlight in Punkto Präsentation und Wissensvermittlung ... sonst hätte ich es nicht 3 h mit Rucksack dort ausgehalten ... super : unzählige Geruchsproben bis hin zu Rauschmitteln wie Opium , Kokain , Rauschpilzen , Cannabis etc. ...









Der Bus kommt erst in einer Stunde ... Man gewoehnt sich ans Warten ... auf die Öffnung des Museums ... auf den nächsten Bus ... auf das Ende des Schauers ... als Einzelkind wird einem nachgesagt, dass man nicht genügend auf andere Rücksicht nimmt ... schön dass ich das im Moment auch nicht muss - und so kann ich meiner Ungeduld oder Musse ungehindert und rücksichtslos nachgehen ... und verlasse die Stadt der Düfte mit einem Rucksack (dessen unterer Teil eine hermetisch abgedichtete Plastiktüte mit olefaktorisch der Allgemeinheit zumutbaren Wäschestuecken aus den vergangenen Tagen birgt)....

auf dem Weg vom Bahnhof Cannes bis zur Promenade


entlang der Cannebière in Cannes

entlang der Cannebière in Cannes

Promenade in Cannes

mein Hotel in Juan les Pins

.. es ist 1/2 6, also nach 4 und die Eingeweihten wissen um diese Bedeutung ...
ich sitze an der Strandpromenade von Juan les Pins und lasse das bunte Treiben an mir vorüberziehen ... nach einem regnerischen Tag kam mein Outdoor Equipment zum Einsatz ... jetzt brezelt jedoch die mediterrane Sonne zwischen den Wolken durch und ich muss mit dem Rücken zur Sonne sitzen ... ein "nogo" für die girls unserer Clique ...
seltsam : man kann hier offensichtlich nur an den Strand, wenn man eines der angrenzenden Strandrestaurants /Bars besucht ... man hört fast ausschliesslich Französisch , ab und zu Italienisch während in Cannes oder Nizza das Französische mit Italienisch, Englisch, Deutsch, Niederländische etc. durchsetzt war ... weiterer Unterschied: die Marken der Klamottenläden sind mir gänzlich unbekannt, während mir Bulgari, Armani usw. , die ich in Cannes wahrgenommen habe , mittlerweile doch etwas sagen (auch wenn das für die Mehrheit der Menschheit inklusive mir nicht wirklich wichtig ist) ...
gut : ich kann lesen ohne Brille ... eine Woche ohne PC und die Sonne machen es möglich ... das Warten auf das Abendessen ist bedeutend angenehmer als das Warten auf den Bus ... mir fällt auf den, dass ich die letzten Tage nicht nach 10 schlafen ging und nicht fern gesehen habe ... aber vielleicht will man zuhause auch nur länger den Tag geniessen wenn man durch die Arbeit das Gefühl hat irgend etwas vom Leben zu versäumen ...


glücklicherweise hat das "Resto" welches mir das Hotel empfohlen hat, geschlossen und so lande ich in einem klitzekleinen Restaurant welches ein junger Mann alleine betreibt und dessen einziger Gast ich bin .. die erste Unterhaltung seit 5 Tagen .. ich esse einen ganzen Fisch (danke an dieser Stelle an Dich Siggi für die Einweisung wie man das professionell macht ) und wir reden über die Probleme eines Jungunternehmers im Gastronomie-Gewerbe ...

zurück ins Hotel am abendlichen Meer entlang ... dann wenn es am schönsten ist und zum Nachdenken anregt (Saint Exupery: "Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer" ... leider habe ich darin nur bescheidenen Erfolg) ...
Werbung ... mit HInweis: treiben Sie regelmäßig Sport

Auszug aus der heutigen Playlist:
Dance - Candy Dulfer
Straight to my heart - Sting
Renegade - Styx
Downbeat dakar - 3rd world electric
Some skunk funk - panzerbalett
come on - vom Meister Jimi
uvm .





Tag 6: Juan les pins - Antibes - Nizza

schönes Wetter - Von Juan les Pins nach Antibes per Pedes

Antibes


Der alte Kern von Antibes wirkt sehr "aufgeräumt" - die Namen auf den Klingelschildern der Häuser an denen ich vorbeikomme klinge nicht alle französisch - ich gehe davon aus, dass sich nicht jeder ein Haus in der der und schmucken Altstadt hier leisten kann

Antibes - MArkthalle
exit Antibes ...
Der von meiner Flucht über die Mauer des Robinson Clubs in Mallorca noch lädierte Fuss lässt keine größeren Sprünge und Wanderungen mehr zu .. ich stelle noch die letzten Bilder ins Netz ... den Abend nochmal am Meer mit Till Brönner (a distant episode etc.) verbracht, das Meer wird noch da sein wird wenn es uns nicht mehr gibt (all we are is dust in the wind / Kansas ) ... die Träne quillt, die Erde hat mich wieder (obwohl ich im hotel "Paradies" abgestiegen bin) ...

zurück in Nizza - Place Massena





Abendessen auf dem Place Rossetti

Abendstimmung









Auszug Playlist:
Rangehn - Nina Hagen
Fragile - Sting
Tell me (a 1000 times ) - Metro
All we are is dust in the wind - Kansas
You can't always get what you need - Stones



Tag 7: Abreise

Zurück mit Blick auf Mont Blanc von oben ...zum Abschluss wieder Sauerkraut mit Fisch im Kammerzell - schee war's ... á plus